Gespräch bei Firma Taflan
Warendorf. Fehlende Fachkräfte bedrohten die Zukunft seines Unternehmens mit aktuell knapp 50 Mitarbeitern, ist Hasan Taflan überzeugt. Dabei unternimmt der Warendorfer einiges, um Personal zu gewinnen.
Im Gespräch mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier und den Warendorfer CDUlern Ursula Kindler, Friedrich Otto-Erley und Burkhard Marx verdeutlichte Hasan Taflan beispielsweise seine Bemühungen in Sachen Inklusion und Integration. Regelmäßig gibt der Warendorfer Menschen aus den Freckenhorster Werkstätten ebenso die Chance, in seinem Unternehmen beruflich Fuß zu fassen wie Flüchtlingen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern. Menschen aus acht Nationen arbeiten aktuell bei Taflan zusammen. Weitere Fachkräfte, auch aus dem Ausland, würde er gerne für sein Unternehmen gewinnen. Dabei hat er allerdings mit überbordender Bürokratie zu kämpfen. „Mitunter dauert es bis zu 18 Monate, bis ein Handwerker, der im Ausland schon seit Jahren qualifiziert in seinem Beruf arbeitet, bei uns starten kann“, sagt Hasan Taflan. Ganz abgesehen davon, dass eine Vielzahl von Behörden mit dem Vorgang zu tun hätten und sich eine Mitarbeiterin im Unternehmen nahezu ausschließlich mit den bürokratischen Formalitäten beschäftige. Und auch für sich selbst sagt er mit einer gewissen Resignation: „Mein Hauptberuf ist es mittlerweile, mich mit der Bürokratie zu beschäftigen.“
Für Daniel Hagemeier ist das ein unhaltbarer Zustand: „Wir müssen deutlich besser werden“, will sich der heimische CDU-Landtagsabgeordnete beispielsweise für eine Beschleunigung der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse einsetzen. „Im Gesundheitsbereich hat sich die Situation schon verbessert“, nennt Hagemeier ein Beispiel. „Aber auch hier sind noch weitere Anstrengungen nötig“, weiß der Landtagsabgeordnete. Schließlich sei der Fachkräftemangel aktuell eine der drängendsten Herausforderungen. „Die Fachkräftesicherung ist ein Schwerpunkt der Politik unserer schwarz-grünen Zukunftskoalition“, unterstreicht Hagemeier. „Das Handwerk ist Motor für Entwicklung, Wohlstand und sichere Jobs.“ Mit dem im Sommer gestarteten Programm „Ausbildungswege NRW“ stelle das Land NRW weitere 50 Millionen Euro bereit und ergänze Programme wie die Berufseinstiegsbegleitung.
„Wir wollen unversorgte, ausbildungsinteressierte junge Menschen mithilfe von Coaches für eine duale Ausbildung gewinnen und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen.“ Zudem wolle man mit „Übergangslotsen“ speziell die jungen Menschen in den Blick nehmen, die zwar die Schule verlassen haben, aber noch nicht in Studium oder Ausbildung angekommen sind. Ein weiterer Baustein der Fachkräfteoffensive sei auch die Meisterprämie in Höhe von 2.500 Euro, die die Landesregierung seit dem 1. Juli 2023 zahlt.
Trotz aller bürokratischen Hindernisse lobt Daniel Hagemeier das vorbildliche Engagement von Hasan Taflan: „Sie sind mit ihrem Unternehmen ein Musterbeispiel für Inklusion und Integration.“