Konstruktiver Austausch
Die CDU-Ratsfraktion hat sich am Montagabend mit Vertretern der Firma Arning aus Steinfurt als Eigentümer der Brinkhaus-Brache getroffen. „Es ist besser miteinander statt übereinander zu reden“, sagte Ralph Perlewitz als Fraktionsvorsitzender: „Ziel des Gespräches war es zu erfahren, welche Vorstellungen und Ideen der Investor für eine Entwicklung der Brache hat.“
Vor mittlerweile drei Jahren hat die Firma Arning die Emsinsel erworben. „Wir möchten die Fläche mit ihnen entwickeln und stehen wirtschaftlich tragfähigen Planvarianten aufgeschlossen gegenüber“, betonte Geschäftsführer Marc Arning. Dessen Berater Hartwig Schultheiß, ehemaliger Münsteraner Stadtdirektor, ergänzte: „Unser Ziel ist es ein qualitativ ansprechendes Quartier zu entwickeln.“
Gut vorstellen könne man sich ein Nebeneinander von Wohnbebauung, Grünflächen sowie einer kleinteiligen gewerblichen und öffentlichen Nutzung. „Die Emsinsel soll die Altstadt stärken und ergänzen“, sagte Hartwig Schultheiß. Insofern erachte man eine schwerpunktmäßige Einzelhandelsnutzung als nicht zielführend. Letzteres gelte auch für den Erhalt vorhandener Bausubstanz. „Insbesondere aufgrund bauordnungsrechtlicher Vorgaben und aus energetischen Gesichtspunkten macht es wenig Sinn, die Hallen zu erhalten“, sagte Marc Arning.
Hingegen wiesen die Vertreter des Investors Aussagen von Interessensgruppen wie dem Arbeitskreis Emsinsel zurück, dass sich die Mehrheit der Bürgerschaft im Jahr 2019 für eine vollständige Umwandlung der Brache in einen öffentlichen Park ausgesprochen habe. Vielmehr hätten viele Bürger im Rahmen der durchgeführten Umfrage angekreuzt, dass sie sich sowohl die Schaffung von Wohnraum als auch zusätzlicher Grünflächen vorstellen könnten. „Die Bürger wollen natürlich Grün. Das wollen wir doch alle“, sagte Hartwig Schultheiß. Zusätzliche Grünelemente würden den Standort ausmachen, seien aber additiv und nicht substitutiv zu sehen.
„Im Rahmen des Gespräches haben wir erkannt, dass unsere Positionen gar nicht so weit auseinanderliegen“, fasste Ralph Perlewitz den Gedankenaustausch zusammen: „Unser gemeinsames Ziel ist es, der Industriebrache neues Leben einzuhauchen, ohne dabei die Altstadt zu schwächen.“ Weiterhin bestehe Einigkeit darin, dass es aus städtebaulichen Gesichtspunkten am zielführendsten ist, öffentliche Nutzungen am westlichen Kopf der Fläche zu realisieren.
Wunsch der CDU-Ratsfraktion sei es, in den kommenden Wochen eine „Warendorfer Position“ zu definieren, die von möglichst vielen politischen Parteien und Bürgern mitgetragen wird. Im Anschluss gelte es im Dialog mit dem Flächeneigentümer konkrete Realisierungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Autor: Stephan Ohlmeier
Foto (Martin Richter): (v. l.) Andrea Blacha, Willi Schöning, Hermann-Josef Vinke, Marc Arning, Hartwig Schultheiß, Doris Kaiser, Frederik Büscher und Ralph Perlewitz.