Den einen sind wir nicht grün genug, den anderen anscheinend so wichtig, dass sie uns zum Kernthema ihrer Mitgliederversammlung und der Arbeit der kommenden zehn Monate machen möchten.

Manch einer mag nun denken: „Typisches Wahlkampfgeplänkel.“ Dabei haben wir als CDU doch erst kürzlich bewiesen, dass politische Arbeit auch anders geht: mit dem Fokus auf Themen statt auf Personen. Unser „Feindbild“ in den kommenden Monaten ist weder die von Herrn Hornung zitierte „bunte Mehrheit“ im Rat noch Bürgermeister Peter Horstmann – sondern einzig und allein der finanzielle Kollaps der Stadt.

Warum? Weil wir uns bereits jetzt in einer Lage befinden, in der der Bürgermeister uns mahnt, neue Ideen nur einzubringen, wenn sie an anderer Stelle durch Einsparungen finanziert werden können und der politische Gestaltungsspielraum für eine zukunftsträchtige Stadtentwicklung massiv eingeschränkt wird. Eine solche Situation dürfte Kommunalpolitikern unabhängig vom Parteibuch wenig Freude bereiten. Sie erfordert eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Parteien und eine sehr genaue Priorisierung der städtischen Aufgaben. Wer seine Energie hingegen lieber darauf verwendet, sich an anderen abzuarbeiten, der hofft offensichtlich nur auf den Goldtopf am Ende seines sogenannten bunten Regenbogens, der dann die Stadtkasse füllen soll.

Freude bereitet uns dabei nicht nur die ungewollte Aufmerksamkeit der SPD für unsere Arbeit, sondern auch die Aussage von Herrn Hornung, dass durch die vorgezogenen Bundestagswahlen der Fokus bei der Kommunalwahl auf kommunalen Themen liegen wird. Diesem Ansatz folgen wir gerne – wir werden uns liebend gerne daran halten und nicht die Entscheidungen aus Berlin auf die Warendorfer Straßen verlagern.

Wenn ich mir zu Weihnachten etwas wünschen dürfte, dann ist es ein Kommunalwahlkampf mit weniger Angriffen, sondern mit verschiedenen Konzepten und echten inhaltlichen Positionen. Denn am Ende werden die Bürger darüber entscheiden, wer auf die richtigen Themen für Warendorfs Zukunft setzt.